Schlaganfall mit 26: Darum trifft es so viele junge Menschen

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Der Schlaganfall mit 26 oder 28 Jahren ist in den letzten Jahren deutlich häufiger anzutreffen. Auszugehen ist dabei von rund 30.000 Betroffenen pro Jahr allein in Deutschland. Die Risiken können aber gemindert werden.

Schlaganfall mit 26: Tendenz stark steigend

Der juvenile Schlaganfall, also ein Schlaganfall mit 26, 28 oder in einem generell jungen Alter, trifft immer mehr Menschen. Klassische Schlaganfälle unter jungen Menschen ereignen sich bei unter 40-Jährigen, hier sind es zudem überwiegend Frauen, die es betrifft. Ab einem Alter von 35 Jahren steigt der Anteil der Männer, die einen Schlaganfall erleiden, stark an.

Die stark gestiegenen Zahlen für die Erkrankung werden aber nicht nur in Deutschland festgestellt, sondern sind auch in anderen Ländern statistisch nachweisbar. Verschiedene Arbeitsgruppen haben sich mit dem Thema befasst und dabei einige typische Risikofaktoren herausgefunden.

Der juvenile Schlaganfall, also ein Schlaganfall mit 26, 28 oder in einem generell jungen Alter, trifft immer mehr Menschen. ( Foto: Adobe Stock -   Andrey Popov )

Der juvenile Schlaganfall, also ein Schlaganfall mit 26, 28 oder in einem generell jungen Alter, trifft immer mehr Menschen. ( Foto: Adobe Stock – Andrey Popov )

 

Bekannte und unbekannte Ursachen für Schlaganfälle junger Menschen (Video)

Wer einen Schlaganfall mit 26 erleidet, fragt sich natürlich, warum dies gerade ihm oder ihr passiert. Normalerweise wird dieses Phänomen doch mit Senioren in Verbindung gebracht! Doch die moderne Lebensweise ist laut Medizinern ein wichtiger Faktor dafür, dass der Schlaganfall bei jungen Menschen verstärkt auftritt.

Vor allem diese Faktoren spielen laut Ärzten mit hinein:

  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht und Fettleibigkeit
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • falsche Ernährung oder Mangelernährung
  • exzessives Feiern
  • Konsum von Alkohol, Drogen und Nikotin
  • Einnahme der Antibabypille

Interessant ist dabei auch, dass verschiedene Faktoren sich gegenseitig potenzieren. Dies ist unter anderem bei Frauen bekannt, die sowohl die Pille nehmen als auch rauchen. Sie haben ein ungleich höheres Risiko, einen Schlaganfall mit 26 oder sogar in noch jüngeren Jahren zu erleiden. Die Risikofaktoren sind bekannt, dennoch werden sie zu wenig wahrgenommen oder berücksichtigt, wissen die Mediziner.

Zudem lassen sich nicht alle Risikofaktoren aus der Welt schaffen. Es gilt als erwiesen, dass ein Nichtraucher, der häufig von Rauchern umgeben ist, ein bis zu 30 Prozent höheres Risiko für einen Schlaganfall hat. Des Weiteren spielt die Stadtluft eine Rolle, die nur von minderer Qualität ist und den gesamten Körper negativ beeinflussen kann. Feinstaub und Kohlenmonoxid belasten Lunge und Bronchien. Zudem sind sie Gefäßgifte, die nachweislich Schlaganfälle und Herzinfarkte begünstigen. Studien gehen davon aus, dass es bis zu 30 Prozent weniger Schlaganfälle geben könnte, wenn die Luftverschmutzung nicht wäre. Gerade diese Risikofaktoren sind aber schwer zu umgehen und stellen für viele Menschen Faktoren dar, sie zum Leben dazugehören müssen.

Video: Eine junge Krankenschwester mit Handicap – Lena hatte einen Schlaganfall | SAT.1 Frühstücksfernsehen

Gesünder bis ins Alter durch den Abbau von Risikofaktoren

Wer einen Schlaganfall mit 26 vermeiden möchte, muss versuchen, die bekannten Risikofaktoren zu minimieren. Bei vielen Dingen hat es jeder selbst in der Hand, für ein gesünderes Leben zu sorgen. Raucher können aufhören, Nikotin zu konsumieren, Übergewicht kann reduziert werden. Die WHO empfiehlt, täglich wenigstens 10.000 Schritte zu gehen, was sich mithilfe eines Fitnessarmbands ganz leicht kontrollieren lässt. Alkohol sollte nur in geringen Mengen und schon gar nicht regelmäßig konsumiert werden. Sportler sollten viel befahrene Straßen meiden, Frauen versuchen, auf eine hormonfreie Verhütungsmethode umzusteigen.

Kommen körperliche Risikofaktoren wie zum Beispiel ein kardiovaskuläres Problem hinzu, ist auch der Abbau der verschiedenen Risikofaktoren kein Garant dafür, dass kein Schlaganfall mit 26 droht. Dennoch lässt sich das Risiko wenigstens minimieren! Wie immer gilt, dass die Kombination aus Sport und gesunder Ernährung, die Vermeidung von Stress sowie ausreichend Schlaf die wichtigsten Punkte für ein längeres Leben sind.

Schnelle Hilfe und Therapie ist das Wichtigste ( Foto: Adobe Stock - Dan Race  )

Schnelle Hilfe und Therapie ist das Wichtigste ( Foto: Adobe Stock – Dan Race )

 

Schlaganfall erkennen und rechtzeitig handeln

Viele junge Menschen haben Angst, etwas zu verpassen. Sie leben mit der Feststellung: „Man ist nur einmal jung!“, und pflegen einen eher exzessiven Lebensstil. Das kann nicht in jedem Fall gut gehen und sorgt dafür, dass der Schlaganfall mit 26 oder 30 Jahren immer häufiger wird. Zudem war es Experten zufolge noch nie so leicht, an günstige Drogen zu kommen. Doch diese Risiken einzugehen heißt, die eigene Gesundheit bewusst aufs Spiel zu setzen.

Aus Feierwütigen werden Patienten, die oftmals ein Leben lang mit den Folgen des Schlaganfalls zu kämpfen haben. Vielen Menschen ist das nicht einmal bewusst. Eine gute Nachricht gibt es aber auch: Selbst wenn auf einen ersten Schlaganfall oft ein zweiter folgt, erholen sich junge Menschen doch meist schneller. Oft dauert es nur wenige Monate, bis sie wieder richtig sprechen und auch eigenständig gehen können.

Video: Schlaganfall: Richtig handeln im Ernstfall

So ist ein Schlaganfall erkennbar (Video)

Egal, in welchem Alter der Schlaganfall auftritt: Es sollte auf die gängigen Anzeichen geachtet werden, damit entsprechend gehandelt werden kann. Die Anzeichen für einen Schlaganfall sind nicht immer gleich und es gibt durchaus undeutliche Symptome, die die Einordnung der Beschwerden erschweren.

Gängig und bekannt sind beispielsweise Sprachstörungen und Probleme bei der Satzbildung. Wer den Verdacht auf einen Schlaganfall hat, sollte die betreffende Person daher bitten, einen vorgesprochenen Satz nachzusprechen. Wer einen Schlaganfall erlitten hat, kann dies meist gar nicht oder nur sehr undeutlich.

Auch diese Anzeichen zeigen die Menschen, die einen Schlaganfall mit 26 oder in einem anderen Alter erlitten haben:

  • halbseitige Lähmung
  • Lähmung von Arm oder Bein
  • Gesichtslähmung
  • Schwindel und Sehstörungen
  • Störungen in der Sensibilität
  • Gesichtsfeldausfälle

Experten empfehlen, die FAST-Methode zur Einschätzung eines Notfalls anzuwenden. Dabei steht F für Face (Gesicht) und bezeichnet eine herabhängende Gesichtshälfte. A steht für Arms: Kann die betreffende Person beide Arme nach vorn strecken und die Handflächen nach oben drehen? S steht für Speech (Sprache) und bezeichnet die oben bereits dargestellten Probleme beim Nachsprechen eines Satzes. T steht für Time und auf die Zeit kommt es an: Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte so schnell wie möglich der Notruf 112 gewählt werden!

Video: „Couple on Tour“ – Schlaganfall und Koma mit 26: Drama um deutsches Influencer-Traumpaar

Patienten mit Schlaganfall helfen

Ein in der Nacht aufgetretener Schlaganfall wird häufig noch nicht einmal bemerkt, geschweige denn, dass er behandelt werden kann. Sind keine äußerlich sichtbaren oder tatsächlich spürbaren Anzeichen vorhanden, lebt der betreffende Mensch wie gewohnt weiter und wird häufig von einem zweiten Schlaganfall getroffen, der deutlich stärker ausfallen kann.

Wurde ein Schlaganfall festgestellt, kommt es auf die Zeit an, um dem Patienten zu helfen. Der Transport in eine Stroke Unit ist unbedingt zu empfehlen, denn dort ist die nötige fachliche und gerätetechnische Ausstattung zur Behandlung vorhanden. Nach Einlieferung des Patienten wird dort eine bildgebende Diagnostik durchgeführt, wobei CT oder MRT eingesetzt werden.

Hiermit es möglich, eine Hirnblutung von einem Hirninfarkt zu unterscheiden, was wichtig für die weitere Therapie ist:

  • Behandlung des Hirninfarktes

    Es geht darum, die Durchblutung des betroffenen Bereichs im Gehirn so schnell wie möglich wiederherzustellen. Dafür wird eine Thrombolyse vorgenommen. Mittels eines Katheters oder über das Spritzen in eine Vene wird ein Mittel verabreicht, das ein Blutgerinnsel auflösen soll. Im besten Fall findet dies innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome statt. Dieses Verfahren darf aber keinesfalls bei einer Gehirnblutung angewendet werden!

    Eine weitere Behandlungsmethode ist die Thrombektomie, bei der ein Neuroradiologe das Gerinnsel im Gehirn über einen Katheter entfernt. Dieser wird in die Leiste des Patienten eingeführt. Das Gerinnsel wird im Gehirn zerstoßen, eine Art Minikäfig saugt es dann ab.

  • Behandlung der Hirnblutung

    Die Hirnblutung wird anders behandelt. Es geht darum, die Blutung so schnell wie möglich zu stoppen und das entstehende Gerinnsel zu entfernen. Dieses können sonst noch gesundes Gehirngewebe durch den entstehenden Druck schädigen. Bei größeren Blutungen wird eine Operation durchgeführt, um das Blut zu beseitigen. Teilweise ist es nötig, einen Teil des Schädelknochens zu entfernen, damit der Druck auf das anschwellende Gehirn gemindert wird. Nach Rückbildung der Schwellung wird der Knochen wieder aufgesetzt. Möglich ist ein solcher Eingriff nur in Kliniken, die über ein Neurochirurgie-Zentrum verfügen.

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