Das Langzeit-EKG, auch als Holter-EKG bekannt, erhielt seinen Namen nach seinem Erfinder Norman Holter. Diese diagnostische Methode wird häufig angewendet, um seltene und unregelmäßige Herzrhythmusstörungen zu identifizieren und das Ausmaß dieser Störungen zu bewerten. Während der Untersuchung wird ein Langzeit-EKG überwiegend eingesetzt, da es die gebräuchlichste Form der Diagnosemöglichkeit darstellt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Das Langzeit-EKG: Eine unverzichtbare Diagnosemethode
Das Langzeit-EKG ist eine empfohlene diagnostische Methode, bei der die elektrischen Signale des Herzens über einen längeren Zeitraum aufgezeichnet werden. Der Kardiologe setzt es ein, um vorübergehende Herzrhythmusstörungen aufzuspüren, die mit herkömmlichen EKGs oft nicht erfasst werden können.
Die Untersuchung geschieht mithilfe eines Event-Recorders und zwei bis sechs Einmal-Elektroden, die auf dem Brustkorb des Patienten angebracht werden. Der Event-Recorder ist in der Regel kompakt und leicht, ähnlich der Größe einer Zigarettenschachtel, und wiegt etwa 100 Gramm.
Der Patient trägt das Gerät entweder am Gürtel oder um den Hals. Die erfassten Daten werden digital auf Speicherkarten oder Festplatten gespeichert und können nach Abschluss der Aufzeichnung mithilfe von Computern ausgewertet werden. Dadurch können eventuelle Auffälligkeiten im EKG in Bezug auf bestimmte Ereignisse, wie Sport oder Stresssituationen, gebracht werden.
Diese Methode ermöglicht es dem Arzt, eine genauere Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.
Langzeit EKG: So funktioniert es
Dies ist besonders wichtig, um Herzrhythmusstörungen zu erkennen, die sporadisch auftreten und daher bei herkömmlichen EKG-Untersuchungen oft unerkannt bleiben.
Während der Untersuchung trägt der Patient bis zu sechs Elektroden auf seinem Brustkorb, die kontinuierlich die elektrischen Impulse des Herzens aufzeichnen.
Diese Elektroden werden in der Regel vom Arzt angebracht und für einen Zeitraum von 24 Stunden getragen. Die aufgezeichneten Signale werden in einem speziellen Rekorder gespeichert und später von einem Computer ausgewertet, um Unregelmäßigkeiten zu identifizieren.
Die Auswertung erfolgt auch durch den Arzt, der die Ergebnisse im Kontext der Patientenhistorie analysiert.
Video: Langzeit EKG – Was erwartet mich? ( Dr. med. Petra Lange-Braun )
Eine gründliche Untersuchung der Herzaktivität
Das Langzeit-EKG bietet einen einzigartigen Vorteil, da es den Patienten aktiv in den diagnostischen Prozess einbezieht. Während der Untersuchung ist es dem Patienten möglich, seine Aktivitäten und eventuell auftretende Beschwerden zu notieren und somit eine umfassende Dokumentation zu erstellen. Dies ermöglicht eine gezielte Zuordnung von Auffälligkeiten im EKG zu spezifischen Ereignissen wie sportlichen Aktivitäten, emotionalen Stresssituationen oder anderen Belastungen.
Die Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen körperlicher Belastung und Herzrhythmusstörungen herzustellen, ist von großer Bedeutung. Die protokollierten Informationen dienen nicht nur der genauen Diagnose, sondern ermöglichen auch eine personalisierte Behandlungsplanung. Der behandelnde Arzt kann auf diese Weise individuelle Empfehlungen für den Lebensstil und die Aktivitäten des Patienten abgeben, um das Risiko von Herzproblemen zu minimieren.

Die Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen körperlicher Belastung und Herzrhythmusstörungen herzustellen, ist von großer Bedeutung. (Foto: AdobeStock – 356079693 m.mphoto)
Die Verbindung zwischen Aktivitäten und Herzrhythmus
Während eines Langzeit-EKGs sollte der Patient seinen normalen Tagesablauf so realitätsnah wie möglich gestalten, um genaue Aufzeichnungen der Herzaktivität zu gewährleisten. Dies ermöglicht es dem Kardiologen, ein umfassendes Bild der Herzgesundheit des Patienten zu erhalten und Herzrhythmusstörungen zu identifizieren. Es ist jedoch äußerst wichtig, während der Untersuchung auf das Duschen und Baden zu verzichten.
Die Elektroden, die auf der Haut des Patienten angebracht sind, sind empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Wenn sie nass werden, kann dies die Messungen erheblich stören und zu ungenauen Ergebnissen führen. Daher sollten alternative Methoden zur Körperpflege in Betracht gezogen werden, wie z.B. ein sanftes Abtupfen mit einem feuchten Tuch. Dies gewährleistet, dass die Elektroden trocken und funktionsfähig bleiben, um präzise Herzströme aufzuzeichnen.
Alltägliche Herzströme im Fokus
Während der Aufnahme sollten Sie Ihre üblichen Aktivitäten fortsetzen, jedoch abrupte Bewegungen vermeiden, um Schäden an den Kabeln oder das Ablösen der Elektroden zu verhindern.
Achten Sie darauf, dass die Elektroden fest an Ihrem Körper haften, um genaue Messungen zu gewährleisten.
Es ist wichtig, dass Sie sich während des Langzeit-EKGs nicht selbst einschränken, sondern Ihre täglichen Routinen wie gewohnt ausführen.
Sie müssen kein Tagebuch führen, aber versuchen Sie, Situationen zu reproduzieren, in denen Rhythmusstörungen auftreten könnten.
Notieren Sie die genauen Zeitpunkte, wenn Sie solche Störungen bemerken, um dem Arzt wichtige Informationen zu liefern.

Während eines Langzeit-EKGs ist es wichtig zu verstehen, wie Sie sich verhalten können, um genaue Ergebnisse und eine reibungslose Untersuchung zu gewährleisten. (Foto: AdobeStock – 528258286 Hanna)
So bleiben Sie Tag und Nacht verkabelt
Wie bereits erwähnt, können und sollten Sie sich währen eines Langzeit EKGs wie gewohnt bewegen, allerdings nicht baden und duschen.
Auch Schwimmen im Schwimmbad ist nicht empfehlenswert, da die empfindliche Elektronik des Gerätes durch das Wasser Schaden nehmen kann und ihre Messungen eventuell nicht verwertbar wären.
Ein Langzeit EKG ist nicht schmerzhaft und verursacht keine Geräusche, das heißt Sie können wie gewohnt schlafen, sollten aber nach Möglichkeit nicht auf dem Bauch schlafen, da die Elektroden sich in den Brustkorb bohren könnten.
EKG-Auswertung: Schnelle Diagnose und maßgeschneiderte Behandlung.
Die spezialisierte computerbasierte Auswertung des EKGs wird dem Patienten zeitnah zur Verfügung gestellt.
Bei identifizierten Auffälligkeiten wird der behandelnde Arzt den Patienten umgehend informieren, um gemeinsam weitere Schritte zu erörtern und zu planen.
Der medizinische Befund wird vom Arzt sorgfältig auf Veränderungen im EKG überprüft. Hierbei werden Herzfrequenzen und Herzrhythmus analysiert, um eine umfassende Beurteilung der Herzfunktion vorzunehmen.
Dies ermöglicht es dem Arzt festzustellen, ob die Herzgesundheit normal ist oder ob pathologische Veränderungen vorliegen. Zusätzlich können auch Extrasystolen, Vorhofflimmern oder -flattern sowie Bewusstseinsstörungen diagnostiziert werden.

Die Auswertung des 24-Stunden-EKGs, in einigen Fällen sogar bis zu einer Woche, erfolgt normalerweise innerhalb eines Zeitraums von 1-2 Tagen nach der Untersuchung. (Foto: AdobeStock – 57519195 Tyler Olson)
Die Dokumentation der aufgezeichneten Daten und die sorgfältige Befundung durch den Arzt führen in der Regel zu einer Therapieempfehlung oder der Notwendigkeit weiterführender diagnostischer Maßnahmen. Die Auswertung des EKGs ist ein entscheidender Schritt, um eine genaue Diagnose zu stellen und die bestmögliche Behandlung für den Patienten zu planen.
Unternehmen | Standort | Produkt/Dienstleistung | Website |
---|---|---|---|
GE Healthcare | USA, weltweit | Langzeit-EKG-Geräte und kardiologische Überwachungssysteme | www.gehealthcare.com |
Philips Healthcare | Niederlande, weltweit | EKG-Überwachungsgeräte, tragbare Langzeit-EKG-Systeme | www.philips.de/healthcare |
Schiller AG | Schweiz | Langzeit-EKG-Geräte, Diagnosesysteme | www.schiller.ch |
Biotronik | Deutschland | Implantierbare Langzeit-EKG-Systeme | www.biotronik.com |
Medtronic | USA, weltweit | Mobile und implantierbare EKG-Monitoring-Systeme | www.medtronic.com |
Beurer | Deutschland | Mobile Langzeit-EKG-Geräte für den Heimgebrauch | www.beurer.com |
Fukuda Denshi | Japan | Langzeit-EKG-Geräte und klinische Diagnosetechnik | www.fukuda.de |
AliveCor | USA | Tragbare EKG-Messgeräte mit App-Anbindung | www.alivecor.com |
Welch Allyn (Hillrom) | USA | Tragbare und professionelle EKG-Geräte | www.welchallyn.com |
Quelle: Eigene Recherche, ein Auszug |
Langzeit-EKG mit 3 Elektroden: Präzise Überwachung der Herzaktivität
Ein Langzeit-EKG mit 3 Elektroden ist eine bewährte Methode zur kontinuierlichen Aufzeichnung der Herzaktivität über mehrere Stunden oder Tage. Diese Art der Elektrokardiographie wird häufig zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern oder anderen kardialen Auffälligkeiten eingesetzt.
Wie funktioniert ein Langzeit-EKG mit 3 Elektroden?
Bei einem 3-Kanal-Langzeit-EKG werden drei Elektroden auf der Brust des Patienten angebracht. Diese erfassen die elektrische Aktivität des Herzens aus unterschiedlichen Winkeln und ermöglichen so eine detaillierte Analyse der Herzfunktion.
Platzierung der Elektroden:
- Rechte Brustseite (oft unterhalb des Schlüsselbeins) – negative Elektrode
- Linke Brustseite (oft unterhalb des Schlüsselbeins oder in Höhe der linken Rippen) – positive Elektrode
- Seitlich oder unterhalb der rechten Brust – Referenzelektrode (Neutral)
Diese Konfiguration sorgt für eine stabile Signalqualität, reduziert Störquellen und liefert eine klare Darstellung der Herzströme.
Vorteile eines 3-Elektroden-Langzeit-EKGs
- ✅ Genaue Erfassung von Herzrhythmusstörungen
- ✅ Höherer Tragekomfort im Vergleich zu 12-Kanal-Systemen
- ✅ Flexibel einsetzbar – ambulant oder stationär
- ✅ Langfristige Aufzeichnung ermöglicht Erkennung unregelmäßiger Anomalien
- ✅ Kleinere Geräte mit hoher Mobilität
Wann wird ein Langzeit-EKG mit 3 Elektroden eingesetzt?
Ein solches System eignet sich besonders für Patienten mit:
- Unklaren Herzrhythmusstörungen (z. B. Extrasystolen, Tachykardien)
- Vorhofflimmern oder Herzstolpern
- Schwindel oder Ohnmachtsanfällen
- Belastungsbedingten Herzbeschwerden
- Verdacht auf koronare Herzkrankheit (KHK)
Fazit
Das Langzeit-EKG mit 3 Elektroden ist eine ideale Methode zur kontinuierlichen Überwachung der Herzfunktion. Es bietet eine gute Balance zwischen Präzision, Tragekomfort und einfacher Handhabung, wodurch es sich für die ambulante Diagnostik ebenso eignet wie für den klinischen Einsatz. Mit modernen, kabellosen Geräten wird die Herzüberwachung zunehmend einfacher und effizienter.
Langzeit-EKG mit 5 Elektroden: Präzise Herzüberwachung über 24 Stunden und mehr
Ein Langzeit-EKG mit 5 Elektroden ist eine Methode zur kontinuierlichen Überwachung der Herzaktivität über 24 Stunden oder länger. Dabei werden fünf Elektroden auf der Brust des Patienten angebracht, die elektrische Signale des Herzens aufzeichnen. Diese Technik ermöglicht eine detaillierte Analyse von Herzrhythmusstörungen, die in einer kurzen EKG-Messung möglicherweise unentdeckt bleiben.
Warum ein 5-Elektroden-Langzeit-EKG?
Die Verwendung von fünf Elektroden sorgt für eine stabilere und genauere Messung als herkömmliche 3-Kanal-EKGs. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn:
- Verdacht auf Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern oder Extrasystolen besteht.
- Unklare Herzbeschwerden wie Schwindel oder Herzstolpern untersucht werden sollen.
- Eine präzisere Erfassung der elektrischen Herzaktivität für medizinische Diagnosen erforderlich ist.
Platzierung der 5 Elektroden beim Langzeit-EKG
Die Elektroden werden nach einem festgelegten Schema auf dem Brustkorb befestigt:
- Rechter Brustbereich (weiß) – in der Nähe des rechten Schlüsselbeins.
- Linker Brustbereich (schwarz) – in der Nähe des linken Schlüsselbeins.
- Seitlicher Brustbereich rechts (rot) – unterhalb der rechten Brust.
- Seitlicher Brustbereich links (grün) – unterhalb der linken Brust.
- Unter dem Brustkorb oder als Erdung (braun) – mittig platziert.
Dieses Schema sorgt für eine optimale Ableitung der elektrischen Herzaktivität und eine hohe Signalqualität.
Vorteile eines 5-Elektroden-Langzeit-EKGs
- ✔ Höhere Signalstabilität → Weniger Störungen durch Bewegungen.
- ✔ Mehr Ableitungen als 3-Elektroden-Systeme → Präzisere Diagnostik.
- ✔ Erfassung seltener Arrhythmien → Wichtige Erkenntnisse für Ärzte.
- ✔ Ideal für Langzeitüberwachung → 24-Stunden bis mehrere Tage möglich.
Fazit
Ein Langzeit-EKG mit 5 Elektroden bietet eine detaillierte und zuverlässige Überwachung der Herzaktivität. Durch die verbesserte Signalqualität können Herzrhythmusstörungen frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden. Insbesondere für Patienten mit unregelmäßigen Symptomen ist diese Methode eine wertvolle Diagnosetechnik in der modernen Kardiologie.
Wichtige Fragen und Antworten: Langzeit-EKG – Wichtige Untersuchung zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen
Muss ich mich auf das Langzeit-EKG vorbereiten?Eine besondere Vorbereitung für ein Langzeit-EKG ist in der Regel nicht notwendig. Es gibt jedoch einige Dinge, die beachtet werden sollten:
- Hautreinigung: Da die Elektroden direkt auf der Haut angebracht werden, sollte der Brustbereich sauber und trocken sein. Verwenden Sie am Tag der Untersuchung keine fetthaltigen Cremes oder Öle auf der Haut, da diese die Haftung der Elektroden beeinträchtigen können.
- Rasieren: Falls eine starke Brustbehaarung vorhanden ist, kann es sein, dass bestimmte Stellen rasiert werden müssen, um die Elektroden besser zu befestigen.
- Lockere Kleidung tragen: Da das Gerät am Körper befestigt wird, ist es sinnvoll, bequeme Kleidung zu tragen, die den Rekorder nicht unnötig stört.
- Schmuck und elektronische Geräte: Die meisten elektronischen Geräte beeinflussen das Langzeit-EKG nicht. Trotzdem sollten starke Magnetfelder oder elektrische Strahlung (z. B. durch Induktionskochfelder oder MRTs) vermieden werden.
Kann ich während der Messung duschen oder baden?
Nein, während der gesamten Messung sollten Sie nicht duschen oder baden, da das Gerät und die Elektroden nicht wasserfest sind. Wasser oder Feuchtigkeit könnte die Elektroden lösen oder die Aufzeichnung stören. Falls Schweiß oder Feuchtigkeit die Elektroden beeinträchtigt, sollte dies dem medizinischen Personal mitgeteilt werden.
Wie lange dauert die Aufzeichnung beim Langzeit-EKG?
Die Dauer der Messung variiert je nach Fragestellung des Arztes:
- 24 Stunden (Standard-Langzeit-EKG): Am häufigsten wird ein Langzeit-EKG über einen Zeitraum von einem Tag durchgeführt.
- 48 Stunden bis mehrere Tage: In speziellen Fällen kann eine längere Aufzeichnung notwendig sein, z. B. wenn Symptome nur sporadisch auftreten.
- Langzeit-EKG über Wochen: In seltenen Fällen kann ein EKG über mehrere Wochen mit implantierbaren Geräten (z. B. Event-Recorder) aufgezeichnet werden, insbesondere wenn Herzrhythmusstörungen selten auftreten.
Welche Unterschiede gibt es zwischen einem normalen EKG und einem Langzeit-EKG?
Ein normales EKG (Ruhe-EKG) wird nur für einige Minuten aufgezeichnet und erfasst den Herzrhythmus in einer Momentaufnahme. Es eignet sich gut, um akute Probleme wie einen Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen zu erkennen, die gerade in diesem Moment auftreten.
Ein Langzeit-EKG hingegen zeichnet die Herzaktivität über mehrere Stunden oder Tage auf und kann daher auch seltene oder intermittierende Herzrhythmusstörungen erfassen, die im kurzen Ruhe-EKG nicht sichtbar wären.
Welche Herzprobleme können mit einem Langzeit-EKG erkannt werden?
Ein Langzeit-EKG wird vor allem eingesetzt, um unregelmäßige Herzrhythmen oder andere Auffälligkeiten zu erkennen, die nicht ständig auftreten. Dazu gehören:
- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) – z. B. Vorhofflimmern, Extrasystolen oder Tachykardien
- Herzstolpern oder Herzrasen – subjektive Beschwerden, deren Ursache im EKG sichtbar gemacht werden soll
- Bradykardie (langsamer Herzschlag) – das Herz schlägt zu langsam, was zu Schwindel oder Ohnmacht führen kann
- Tachykardie (zu schneller Herzschlag) – das Herz schlägt anhaltend zu schnell
- Plötzliche Ohnmachtsanfälle (Synkopen) – oft ausgelöst durch kurzfristige Rhythmusstörungen
- Ischämien (Minderdurchblutung des Herzens) – in seltenen Fällen kann ein Langzeit-EKG auf eine Durchblutungsstörung hinweisen, die nicht im Ruhe-EKG sichtbar ist
Wie lange dauert die Auswertung eines Langzeit-EKGs?
Die Auswertung kann je nach Komplexität der Aufzeichnung einige Stunden bis wenige Tage dauern. Nach der Rückgabe des Geräts werden die Daten von einem Computer analysiert und von einem Arzt überprüft. Falls eine dringende Auffälligkeit festgestellt wird, erfolgt oft eine sofortige Rückmeldung an den Patienten.
Welche Werte werden beim Langzeit-EKG genau gemessen?
- Herzfrequenz – durchschnittlicher, minimaler und maximaler Puls
- Herzrhythmus – regelmäßiger oder unregelmäßiger Schlag
- Extrasystolen (zusätzliche Herzschläge) – einzeln oder gehäuft auftretend
- Pausen im Herzschlag – Hinweise auf Blockierungen oder bradykarde Episoden
- Episoden von Vorhofflimmern oder -flattern – kritische Rhythmusstörungen
- Variabilität der Herzfrequenz – Hinweis auf Stress oder autonome Funktionsstörungen
Welche Auffälligkeiten kann das Langzeit-EKG zeigen?
Ein Langzeit-EKG kann verschiedene Abweichungen vom normalen Herzrhythmus aufdecken, darunter:
- Herzrasen (Tachykardie) – zu schneller Herzschlag über längere Zeit
- Herzverlangsamung (Bradykardie) – zu langsamer Herzschlag mit möglicher Ohnmachtsneigung
- Unregelmäßigkeiten (Arrhythmien) – Extrasystolen, Vorhofflimmern oder ventrikuläre Tachykardien
- Herzblockierungen – Anzeichen für Leitungsstörungen im Herzen
- Pausen oder Asystolien – gefährliche Unterbrechungen des Herzschlags
Was passiert, wenn während der Messung keine Auffälligkeiten auftreten?
Falls keine Auffälligkeiten festgestellt werden, bedeutet das nicht zwingend, dass keine Herzprobleme bestehen. Es kann sein, dass die Beschwerden nicht während der Aufzeichnung aufgetreten sind. In solchen Fällen können weitere Untersuchungen notwendig sein, z. B.:
- Wiederholung des Langzeit-EKGs über eine längere Dauer
- Ereignisrekorder (Event-Recorder), der über mehrere Wochen oder Monate getragen wird
- Belastungs-EKG zur Untersuchung unter körperlicher Anstrengung
Muss ich bei einem auffälligen Ergebnis sofort zum Arzt?
Das hängt von der Art der Auffälligkeit ab:
- Leichte Rhythmusstörungen (z. B. vereinzelte Extrasystolen) sind oft harmlos und erfordern keine sofortige Behandlung.
- Kritische Störungen wie anhaltende Tachykardien oder gefährliche Pausen im Herzschlag sollten zeitnah ärztlich abgeklärt werden.
- Falls schwerwiegende Auffälligkeiten festgestellt werden, wird der Arzt Sie in der Regel umgehend kontaktieren.
Wie geht es nach dem Langzeit-EKG weiter?
Nach der Analyse des EKGs erfolgt ein Arztgespräch, um die Ergebnisse zu besprechen. Falls keine Auffälligkeiten vorliegen, sind oft keine weiteren Maßnahmen nötig. Wenn jedoch Unregelmäßigkeiten gefunden wurden, kann eine gezielte Behandlung oder eine weiterführende Diagnostik folgen.
Kann ich die Ergebnisse selbst einsehen oder nur der Arzt?
Die Auswertung erfolgt durch einen Arzt, der die Ergebnisse mit Ihnen bespricht. Je nach Praxis oder Klinik können Sie eine Kopie des Berichts anfordern oder über ein Patientenportal einsehen.
Welche weiteren Untersuchungen können folgen, wenn das Langzeit-EKG Auffälligkeiten zeigt?
Je nach Befund können folgende Untersuchungen notwendig sein:
- Ruhe- oder Belastungs-EKG zur weiteren Abklärung
- Echokardiographie (Herzultraschall) zur Untersuchung der Herzstruktur
- Langzeit-Blutdruckmessung zur Überprüfung auf Bluthochdruck
- Kardiale MRT oder CT zur detaillierten Bildgebung des Herzens
- Elektrophysiologische Untersuchung (EPU) bei schwerwiegenden Rhythmusstörungen
Ein Langzeit-EKG ist eine wertvolle Methode zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen, und eine schnelle ärztliche Rücksprache bei Auffälligkeiten ist wichtig. 🚑💙
Fazit: Das Langzeit-EKG für umfassende Herzgesundheit
Das Langzeit-EKG ist eine äußerst wertvolle Diagnosemethode, um Herzrhythmusstörungen zu identifizieren, die in herkömmlichen EKG-Untersuchungen oft unentdeckt bleiben. Die Möglichkeit, die Herzaktivität über einen längeren Zeitraum zu überwachen und mit den täglichen Aktivitäten des Patienten in Zusammenhang zu bringen, bietet wertvolle Einblicke in die Herzgesundheit.
Es ist eine schmerzlose und nicht-invasive Untersuchungsmethode, die es Ärzten ermöglicht, präzise Diagnosen zu stellen und die bestmögliche Behandlung für ihre Patienten zu planen. Patienten sollten jedoch darauf achten, während der Untersuchung bestimmte Aktivitäten zu vermeiden, um die Genauigkeit der Ergebnisse sicherzustellen. Das Langzeit-EKG ist somit ein unverzichtbares Werkzeug in der Kardiologie, um die Herzgesundheit umfassend zu überwachen und zu bewerten.
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ich habe ein langzeit ekg montiert bekommen welches mir jetzt im schlaf abgefallen ist was tun?
was soll ich machen?