Die letzten 48 Stunden vor dem Tod: Sterben in fester Reihenfolge

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Die letzten 48 Stunden vor dem Tod: Sterben in fester Reihenfolge

Es gibt charakteristische Hinweise, die auf die letzten 48 Stunden vor dem Tod hindeuten. Menschen durchleben einen Sterbeprozess, wenn sie sich aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses oder einer schweren Krankheit dem Ende ihres Lebens nähern. Dieser Sterbeprozess erstreckt sich über einen längeren Zeitraum und kann in verschiedene psychologische und körperliche Phasen unterteilt werden, in denen man typische Anzeichen für das nahende Lebensende erkennen kann.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Sterbeprozess gleich verläuft. Dennoch gibt es gemeinsame Anzeichen, die oft zu beobachten sind. Im Verlauf des Sterbeprozesses können sich beispielsweise die körperlichen Funktionen, die Wahrnehmung und das Erscheinungsbild der Person, die dem Tod entgegengeht, verändern.
Die letzten 48 Stunden vor dem Tod: Der SterbeprozessDas Sterben erleichtern

Die letzten 48 Stunden vor dem Tod: Der Sterbeprozess

Die letzten 48 Stunden vor dem Tod verlaufen bei allen Menschen ähnlich. Teilweise ist der Sterbezeitraum kürzer, manchmal zieht er sich etwas länger hin, doch eines ist immer gleich: Umkehren lässt sich das Sterben nun nicht mehr. Typisch für den nahenden Tod sind die folgenden Anzeichen:

  • Bedürfnis nach Ruhe
    Sterbende Menschen ruhen und schlafen mehr, sie ziehen sich zurück. Der Stoffwechsel wird verlangsamt, Blut- und Urinwerte verschlechtern sich.
  • Verzicht auf Essen und Trinken
    Der Körper braucht jetzt keine Nahrung mehr, er ist auf Abbau und nicht auf Erhaltung eingestellt. Das Gehirn sendet dafür bestimmte Botenstoffe aus, die das Hunger- und Durstgefühl reduzieren oder sogar gänzlich verschwinden lassen. Damit verbunden ist das Ausschütten von Opiaten durch den Körper, was Schmerzen lindert und den Sterbeprozess unterstützt. Wird dem Sterbenden Nahrung aufgezwungen, kann das für ihn mit Schmerzen verbunden sein.
  • Keine oder wenige Ausscheidungen
    Die Nieren hören auf zu arbeiten, Magen und Darm ebenfalls. Gifte werden nicht mehr herausgefiltert, in der Folge kann der Mensch bewusstlos werden.
  • Kalte Hände und Füße
    Durch die mangelnde Durchblutung und die Konzentration derselben auf die inneren Organe werden Hände und Füße kalt. Lediglich Gehirn, Herz und Lunge werden noch gut durchblutet. Daher verfärben sich auch die Nägel und gesammeltes Blut lagert sich in den Unterschenkeln ab. Dies ergibt typische dunkle Flecken.
  • Unregelmäßige Atmung
    Bei Sterbenden ist der Atemzyklus gestört, Rachen und Bronchien füllen sich mit Schleim. Dadurch wird der Atem rasselnd. Das Absaugen des Schleims ist nicht zielführend, er würde nach rund einer Viertelstunde erneut gebildet sein. Das Absaugen wäre eine größere Belastung für den Patienten als der rasselnde Atem.
  • Todesdreieck im Gesicht
    Zwischen Nase und Lippen bildet sich das sogenannte Todesdreieck. Das Gesicht ist jetzt sehr blass und die Haut im Bereich dieses Dreiecks oft noch heller.
  • Schnappatmung
    Wird der Atem unregelmäßig, beginnt der Sterbende, nach Luft zu schnappen. Das Herz schlägt nicht mehr im Takt, das Gehirn leidet unter Sauerstoffnot.
  • Herzstillstand
    Das Herz bleibt stehen, der Körper wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Die Organe arbeiten nicht mehr, das Gehirn arbeitet nach spätestens zehn Minuten ebenfalls nicht mehr.
Das Sterben erleichtern
Die letzten 48 Stunden vor dem Tod sollten geprägt sein von liebevoller Begleitung. Der Mensch sollte zwar in Ruhe gelassen werden, gleichzeitig aber spüren, dass jemand für ihn da ist.
Abschiednehmen vom Leben ist für den Sterbenden selbst und auch für die Angehörigen eine herausfordernde Erfahrung.
Palliativmedizin zielt darauf ab, den Sterbenden in dieser Phase ihres Lebens zu unterstützen und ihre verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.
Dabei geht es nicht nur darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den verbleibenden Tagen mehr Lebensqualität zu verleihen.
Die letzten 48 Stunden vor dem Tod sollten geprägt sein von liebevoller Begleitung. (Foto: AdobeStock - 620650393 Haymo Joseph) Die letzten 48 Stunden vor dem Tod sollten geprägt sein von liebevoller Begleitung. (Foto: AdobeStock – 620650393 Haymo Joseph)

Möchte der Sterbende nichts mehr essen oder trinken, sollten Speisen und Getränke keinesfalls aufgezwungen werden. Auch eine künstliche Ernährung wird nun beendet.
Nach dem Eintreten des Todes sind es dann die Hinterbliebenen, die Trost und Halt benötigen. Auch daran sollte gedacht werden, wenn sich die letzten 48 Stunden vor dem Tod abzeichnen.

Video: Sterben ohne Schmerzen: Sara und Ela begleiten Menschen auf der Palliativstation I 37 Grad

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