Schmerzen im Knie beim Treppensteigen runter: Ursachen und einfache Abhilfe

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Was tun bei Schmerzen im Knie beim Treppensteigen? Runter auf die Straße muss man nun mal regelmäßig und auch wieder rauf, das ist nicht zu vermeiden. Und woher kommen die überhaupt? Vor allem dann, wenn Betroffene die Treppe runter gehen, zeigt sich die große Belastung durch einen plötzlichen Schmerz im Knie.

Schmerzen im Knie: Ursachen und Abhilfe ohne OP

Sie schießen meist plötzlich ein: Schmerzen im Knie treten oft bei großer Belastung auf. So auch beim Treppensteigen: Das Knie nimmt hierbei kurzzeitig die gesamte Körperlast auf und wird aus der Beugung heraus wieder gestreckt. Auch dann, wenn jemand die Treppe runter geht, wird das Körpergewicht für einen Moment auf dieses eine Bein verlagert.

Einem gesunden Knie kann das nichts anhaben, ein von Verschleiß oder Arthrose betroffenem Gelenk jedoch schon.

Schmerzen im Knie beim Treppensteigen: Woher kommen sie?

“Ich gehe mal schnell die Treppe runter!“ Was so einfach klingt, ist für Betroffene ein Albtraum, denn sie schaffen es einfach nicht, ohne Schmerzen die Treppe runter zu gehen.

Warum gerade beim Treppensteigen das Knie derartig schmerzt, wurde eingangs schon erklärt. Aber wo liegen die Ursachen dafür, dass das Gelenk seinen Dienst nicht mehr beschwerdefrei verrichtet?

Die Schmerzen im Knie rühren oft von einem vorderen Kreuzbandriss. Die Kreuzbänder halten normalerweise Ober- und Unterschenkel zusammen und stabilisieren diese. Gleichzeitig sind diese beiden im Kniegelenk über das Kreuzband verankert.

Hat das Gelenk keinen Halt mehr, weil die Kreuzbänder gedehnt oder gar gerissen sind, kann sich der Oberschenkelknochen aus dem Kniegelenk heraus nach vorne schieben, wenn jemand die Treppe runter geht. Das wiederum bringt einen erhöhten Verschleiß von Knorpel und Meniskus mit sich.

Auch eine Deformierung der Kniescheibe (Patella), eine Arthrose oder eine Schleimbeutelentzündung vor der Patella sind häufig die Ursache für die Schmerzen im Knie beim Treppensteigen.

Warum gerade beim Treppensteigen das Knie derartig schmerzt, wurde eingangs schon erklärt. Aber wo liegen die Ursachen dafür, dass das Gelenk seinen Dienst nicht mehr beschwerdefrei verrichtet?  ( Foto: Shutterstock-True Touch Lifestyle )

Warum gerade beim Treppensteigen das Knie derartig schmerzt, wurde eingangs schon erklärt. Aber wo liegen die Ursachen dafür, dass das Gelenk seinen Dienst nicht mehr beschwerdefrei verrichtet? ( Foto: Shutterstock-True Touch Lifestyle )

Risikofaktor Knie-Arthrose: Belastung und genetische Veranlagung als Ursache für Schmerzen im Knie

Gerade Sportler belasten ihre Knie stark und müssen daher damit rechnen, dass diese zeitig verschleißen und Knieschmerzen auftreten.

Das Problem ist ein übermäßig stark abgenutzter Knorpel. Außerdem spielt eine genetische Ursache mit hinein, dass sich Schmerzen im Knie zeigen. Häufig scheinen derartige Probleme aufzutreten, wenn sie bereits bei Eltern oder Großeltern vorhanden waren.

Übrigens zeigen sich Arthroseerscheinungen oft zuerst mit Schmerzen im Knie, wie Forscher in einer britischen Studie herausgefunden haben. Teilweise sind die Schmerzen im Knie beim Treppensteigen auch die einzigen Schmerzen, die sich im Rahmen der Arthroseerkrankung zeigen. Wird sie jedoch nicht behandelt, können die Probleme schon bald auch bei geringerer Belastung und später sogar in Ruhe auftreten.

Bei einem Schlaganfallpatienten gilt ebenso wie bei einer Person, die starke Schmerzen im Knie hat, dass das Treppensteigen notfalls gänzlich umgangen werden muss.  ( Foto: Shutterstock- YAKOBCHUK VIACHESLAV  )

Bei einem Schlaganfallpatienten gilt ebenso wie bei einer Person, die starke Schmerzen im Knie hat, dass das Treppensteigen notfalls gänzlich umgangen werden muss. ( Foto: Shutterstock- YAKOBCHUK VIACHESLAV )

Welche einfachen Therapiemöglichkeiten gibt es?

Wichtig ist, in Bewegung zu bleiben und die schmerzhaften Bewegungen nicht gänzlich zu meiden. Dies gilt zumindest im Anfangsstadium, wenn noch keine dauerhafte Abhilfe geschaffen werden muss.

Zuerst sollte der Arzt im Rahmen einer Untersuchung feststellen, ob bereits Schäden im Knie vorhanden sind. Diese zeigen sich nicht immer auf einem Röntgenbild, daher kann ein MRT sinnvoll sein. Hier sind bereits erste Anzeichen für Knochenveränderungen sichtbar, außerdem sind Entzündungsprozesse ebenfalls zu erkennen.

Darauf aufbauend kann eine Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten, die zugleich schmerzlindernd wirken, begonnen werden. Außerdem sollte die Muskulatur gestärkt werden, damit das Kniegelenk entlastet wird. Gerade beim Treppensteigen macht sich eine gut trainierte Muskulatur positiv bemerkbar!

Der Arzt kann Krankengymnastik bzw. eine Physiotherapie zum gezielten Muskelaufbau verordnen, welche wenigstens zweimal pro Woche unter Aufsicht und ansonsten regelmäßig zu Hause durchgeführt werden muss. Treten die Knieschmerzen trotzdem noch auf, muss eventuell über eine dauerhafte Lösung nachgedacht werden.

Wichtig ist, in Bewegung zu bleiben und die schmerzhaften Bewegungen nicht gänzlich zu meiden. Dies gilt zumindest im Anfangsstadium, wenn noch keine dauerhafte Abhilfe geschaffen werden muss. ( Foto: Shutterstock-New Africa )

Wichtig ist, in Bewegung zu bleiben und die schmerzhaften Bewegungen nicht gänzlich zu meiden. Dies gilt zumindest im Anfangsstadium, wenn noch keine dauerhafte Abhilfe geschaffen werden muss. ( Foto: Shutterstock-New Africa )

Wie lässt sich dauerhaft das Treppensteigen umgehen?

Im Rahmen des altersgerechten Wohnens ist das Treppensteigen kein Thema, denn Stufen oder Treppen gibt es beim altersgerechten Wohnen gar nicht. Dies können sich von Schmerzen im Knie Betroffene zum Vorbild nehmen und die Wohnung entsprechend umbauen lassen. Ist das nicht möglich, steht auch die Frage nach einem Umzug in eine ebenerdige Wohnung im Raum, des Weiteren können Treppenlift und Aufzug infrage kommen.

Wer seine Wohnung auf diese Weise von Fachbetrieben zur barrierearmen Wohnung umbauen lässt, kann zudem innerhalb der Treppenlift-Beratung eine staatliche Förderung erhalten.

Erst dann, wenn auch das Umgehen der Schmerzsituation nicht hilft und die Schmerzen im Knie weiterhin anhalten bzw. das Knie immer stärker geschädigt wird, kommt evtl. eine Knieplastik zum Einsatz.

Schmerzen im Knie beim Treppensteigen sind nicht alles: Was macht das Herz? ( Video)

Während viele Menschen über Schmerzen im Knie beim Treppensteigen klagen, haben andere Leute ein ganz anderes Problem: Sie hatten einen Schlaganfall und haben nun Probleme beim Treppensteigen.

Nicht nur, dass es eine körperliche Herausforderung darstellt, nach einem Schlaganfall und mit partiellen Lähmungen eine Treppe zu erklimmen oder runter zu gehen, kann das Herz auch noch überlastet werden. Dabei ist es nicht selten, dass Schlaganfallpatienten nach ihrem Anfall unter einer Herzschwäche leiden.

Video: Schlaganfall 2013. 2017 08.02 Treppe runter und Treppe hoch Ralf K

Treppensteigen als Indikator: Bei welcher Belastungsstärke zeigen sich die Schmerzen?

Viele Menschen sind der Meinung, dass die Schmerzen in der Brust beim Treppensteigen lediglich darauf zurückzuführen seien, dass sie nicht gut im Training stünden.

Ein wenig Kurzatmigkeit, die sich mit der Zeit schon lege, meinen sie. Doch wenn die Schmerzen auch beim Ausruhen nach dem Treppensteigen anhalten, ist das ein Fall für den Notarzt! In der Regel liegt dann keine Kurzatmigkeit vor, sondern vielmehr ein medizinischer Notfall, der sich als Herzanfall darstellt.

Um die Stärke einer möglichen Herzinsuffizienz angeben zu können, hat die New York Heart Association eine Skala veröffentlicht, die kurz als NYHA-Klassifikation betitelt wird.

Sie sieht die folgenden Abstufungen vor:

  1. Keine Beschwerden

    Es wurde eine Herzerkrankungen festgestellt, der Patient hat jedoch keine subjektiven Beschwerden. Er kann sogar Treppensteigen und hat eher Schmerzen im Knie als in der Brust.

  2. Geringe Beschwerden

    Es zeigen sich Beschwerden, wenn mehr als zwei Etagen zu Fuß nach oben gelaufen werden. In Ruhe sind keine Schmerzen oder Einschränkungen wahrnehmbar.

  3. Mittelgradige Beschwerden

    Die Beschwerden zeigen sich bereits, wenn weniger als zwei Etagen nach oben gegangen werden. Auch hier beruhigen sich die Schmerzen und Beschwerden in Ruhe.

  4. Starke Beschwerden

    Der Patient hat sogar in Ruhe Schmerzen und ist kurzatmig, eine körperliche Anstrengung verstärkt diese nur. Auch im Liegen und Sitzen treten die Schmerzen auf.

Wie können Betroffene gesund Treppensteigen? ( Video)

Wenn Herzpatienten oder Menschen nach einem Schlaganfall die Treppe rauf oder runter gehen, sollten sie gerade anfangs unbedingt auf eine Begleitperson zählen können. Diese muss allerdings wissen, wie sie helfen kann, ohne am Ende selbst die Treppe hinunter zu stürzen.

Das folgende Video zeigt einen Griff, mit dem ein Schlaganfallpatient auf der Treppe gesichert werden kann:

Video: Treppensteigen und Notfallsitz

Damit ein Sturz möglichst vermieden wird, ist es immer wichtig, den Oberkörper in Richtung der Treppe zu neigen. Das heißt, dass der Patient beim Treppen runter gehen den Oberkörper leicht nach hinten neigen muss. Geht er die Stufen hinauf, muss der Oberkörper leicht nach vorn verlagert werden. Des Weiteren soll beim Hinabsteigen der Treppe der gelähmte Fuß bewusst angehoben, Hüfte und Knie müssen ebenso bewusst gebeugt werden.

Die Spitze des Fußes zielt auf die nächste Stufe, das verringert die Gefahr des Stolperns oder des Hängenbleibens mit der Ferse an der anderen Stufe. Der Patient sollte die Treppe möglichst häufig gehen, damit ein gewisser Übungseffekt eintritt.
Zugleich wird damit die Muskulatur gestärkt, die andernfalls durch eine starke Schonung rasch abgebaut wird.

Wichtig ist zudem, dass die Treppenstufen rutschhemmend sind, dies erhöht die tatsächliche Sicherheit ebenso wie das persönliche Sicherheitsgefühl des Betroffenen.

Wie kann hier dauerhaft Abhilfe geschaffen werden?

Bei einem Schlaganfallpatienten gilt ebenso wie bei einer Person, die starke Schmerzen im Knie hat, dass das Treppensteigen notfalls gänzlich umgangen werden muss. Die bereits erwähnten Lösungen wie der Einbau eines Treppenlifts oder Aufzugs, das Nutzen einer Rampe im Eingangsbereich oder der Umzug in eine Wohnung oder ein Haus im
Erdgeschoss sind auch bei Schlaganfallpatienten gute Lösungsmöglichkeiten.

Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund der Sicherheit im Alltag, denn viele Patienten neigen dazu, sich zu überschätzen. Wer dann die Treppe nimmt und stürzt oder einen erneuten Schlaganfall erleidet, kann schwer verunglücken. So ist es in vielen Fällen besser, das „Treppenproblem“ gänzlich aus der Welt zu schaffen.

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